Sharing Economy – Was genau ist damit gemeint
Nenn mir ein Unternehmen, das der Sharing Economy zuzuordnen ist! Airbnb lautet in 90% der Fälle die einheitliche Antwort. Witzig und zeitgleich traurig, dass hier nicht mehr bekannt ist. Aber was genau zählt denn nun zur Sharing Economy und was nicht mehr? Gibt es eine klare Definition? Geht es ums Tauschen, ums Teilen oder gemeinschaftliches Nutzen? Zählt entgeltlicher Verleih und Vermietung dazu oder ist „sharing“ nur „caring“ wenn alles kostenlos ist?
Sharing Economy - Definition
Im Gabler Wirtschaftslexikon findet man dazu eine recht gute Definition, bei der nur die Frage nach dem Geldfluss offen bleibt. So heißt es dort:
Sharing Economy: "Das systematische Ausleihen von Gegenständen und gegenseitige Bereitstellen von Räumen und Flächen, insbesondere durch Privatpersonen und Interessengruppen. Im Mittelpunkt steht der Gemeinschaftskonsum.“
Im Cambridge Dictionary findet man auch zum Geldfluss eine Bemerkung:
Sharing Economy: “an economic system that is based on people sharing possessions and services, either for free or for payment, usually using the internet to organize this"
Wir fassen also zusammen
Bei der Sharing Economy handelt es sich um ein wirtschaftliches System, indem Gegenstände oder Dienstleistungen, oft durch Nutzung entsprechender Online-Plattformen, zwischen Personen entgeltlich oder auch unentgeltlich gemeinsam genutzt, getauscht und geliehen werden können. Ja, das klingt gut, das lassen wir so stehen!
Man kann alles teilen und gemeinsam nutzen!
Mit dieser Definition können wir vielleicht ein wenig über den Tellerrand blicken. Vielleicht finden sich dann ja auch mehr Unternehmen, als nur Airbnb.
Car Sharing zählt eindeutig dazu!
Viele Anbieter betreiben das Sharing in ganz Österreich oder zumindest in den Großstädten. Car2Go oder Mo2Drive mit den feschen Vespas in Wien sind nur einige davon. Wer spontan von A nach B muss oder Einkäufe transportieren möchte, profitiert hier. On Demand einfach mal zu einem Fahrzeug greifen ohne selbst eines besitzen zu müssen, eindeutig Sharing! Mobilität ist ja aktuell sowieso Thema Nummer eins.
Foodsharing – Sharing in seiner natürlichsten Form
Wie Du sicher bemerkt hast, entwickelt sich ein immer stärkeres Bewusstsein für Lebensmittelverwertung. Zum Glück sagen wir! Entweder Du hast zu viel eingekauft und kannst es nicht rechtzeitig verwerten oder zu viel gekocht und es bleibt etwas über. Wieso in den Müll damit, wenn es so viele Menschen gibt, die es so dringend benötigen? Auch im Einkauf ist es nicht einfach Lebensmittel in kleinen Portionen für Single-Haushalte zu besorgen. Gemeinsames Einkaufen würden wir hier also einfach mit dazuzählen. In diesem Bereich der Sharing Economy fließt auch äußerst selten Geld, da es ja ohnehin meist um die Alternative zum Wegschmeißen geht. Eine wirklich Sinnvolle Entwicklung, in der sehr viele junge und tolle Projekte entstehen.
Asset Sharing – Das ist unser Ding!
Das Internet hat vieles vereinfacht und Neues ermöglicht. Du kannst jetzt sowohl Deine Wohnung als auch Dein Auto sicher vermieten. Was ist aber mit all den anderen Gegenständen, die Du nur selten nutzt? Die kannst Du direkt bei uns verleihen. Einfach inserieren und damit anderen die Möglichkeit bieten, sich diese Dinge bei Dir auszuleihen. Ob Du dafür Geld verlangst oder nicht, entscheidest Du ganz alleine. Ob Werkzeug oder Fahrrad, alles kann man teilen, ausleihen und vermieten und so dürfen wir uns also auch zum Kreis der Sharing Economy in Österreich zählen.
Eine Tolle Übersicht über Projekte, Plattformen und Unternehmen der Sharing Economy findest Du übrigens auf der Karte von sharing-economy.at
Urban Gardening – Hobby und Selbstversorgung
Sie stechen oft gleich ins Auge oder liegen versteckt hinter größeren Bauten. Manchmal am Dach und manchmal am angrenzenden Feld. Viele betreiben es als Hobby und einige versorgen sich über die Erntezeit selbst mit Gemüse und Kräutern. Die Rede ist von Urban Gardening oder Gemeinschaftsgärten. Sie können oder müssen sogar unbedingt der Sharing Economy zugeordnet werden. Übrigens haben wir in unserem Beitrag Urban Gardening in Wien eine Liste sämtlicher Gemeinschaftsgärten in Wien, die ihr auch gerne noch vervollständigen dürft!
Co-Working Spaces – das neue Arbeiten
Von Selbstständigen bis zu Studenten die ihr kleines Büro benötigen. Die unterschiedlichsten Menschen treffen in Co-Working Spaces oft aufeinander und das schafft Raum für Neues. Das stillte Kämmerlein war gestern. Kreative Prozesse entstehen heute in Gemeinschaft und dafür eigenen sich Büros, die gemeinschaftlich genutzt werden können perfekt. Auch finanziell bieten diese Büros große Vorteile, da sie weitaus günstiger sind. Wer etwas mehr Platz benötigt, mietet ihn dazu. Drucker, Internet und Büromaterialien? Alles was man gemeinsam nutzen möchte, kann man hier teilen. Du zahlst hier genau für das, was Du brauchst und nutzt. Co-Working Spaces sind ebenfalls eine Typische Erscheinung der Sharing Economy. Einfach gemeinsam nutzen, was schlechter ausgelastet wäre, wenn jeder sein einzelnes davon hätte, in dem Fall eben ein Büro.
Die Sharing Economy in Wien und Österreich
Wenn man sich umsieht, kann man bereits viele tolle Projekte sehen. Gemeinnützige, aber auch profitable Unternehmen entstehen laufend und verändern unsere Art zu wirtschaften von Tag zu Tag. Wien kann man dabei gut und gerne mit anderen großen Städten wie Berlin, Amsterdam oder Stockholm nennen. Eine effizientere Nutzung von Ressourcen steht hier im Mittelpunkt der Entwicklungen.
Auch, dass das vielleicht manchmal abschreckt, ist verständlich. Es sind viele neue Modelle die hier in Urbanen Gebieten sprießen und sie sind nicht immer der der klassischen Wirtschaf zuzuordnen, sondern betreffen viel mehr die Gesellschaft als Ganzes. Freizeit aber auch Konsum und Arbeit, in allen Bereichen ist wie wir sehen Veränderung im Gange. Aber genau dieser sehen wir durchaus positiv entgegen, da sie Menschen zusammenführt. Die Sharing Economy trägt starke Werte nach außen und lässt uns weit nachhaltiger agieren, als bisher.
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